Jungschiedsrichter Frederik Wübbelt hat viel vor

veröffentlicht am , Abteilung: Schiedsrichter

„Ich muss jetzt meinen Stil finden"

Anfang August vergangenen Jahres hat Frederik Wübbelt aus Buldern mit dem Schiedsrichter-Lehrgang
begonnen. Jetzt, Anfang des Jahres, hat er bereits acht Spiele geleitet und die nächsten Termine, bei Junioren-
Hallenkreismeisterschaften in Billerbeck und Olfen Mitte Januar, sind schon terminiert.
„Mir macht die Schiedsrichterei unheimlich viel Spaß“, sagt der 15-jährige Bulderaner, der selber auch noch bei Adler Buldern in der B-Jugend als Stürmer auf Torejagd geht. „Die große Gemeinschaft unter den Schiedsrichtern gefällt mir
jetzt schon sehr gut.“
Spiele von Juniorenteams, wo die Kicker jünger als der Schiedsrichter waren, standen schon auf der Tagesordnung von Frederik Wübbelt. „Aber ich durfte auch schon zwei A-Jugend-Matches und die Fußball-Damen
von Vorwärts Hiddingsel pfeifen. Die Spiele mit älteren Kickern machen mir mehr Spaß.“

„Die große Gemeinschaft unter den Schiedsrichtern gefällt mir jetzt schon sehr gut.“ Frederik Wübbelt, Jung-Schiri
Bei den ersten Aufgaben werden die neuen Schiedsrichter nicht alleine gelassen. „Das Patensystem ist sehr gut. Schon vor dem Spiel habe ich erste Tipps von den erfahrenen Unparteiischen bekommen und auch in der Halbzeit und nach dem Match haben die verschiedenen Paten mir zur Seite gestanden.“ Denn was den Schiedsrichtern auf dem Anfänger-Lehrgang bei der DJK Dülmen nicht vermittelt worden war, war zum Beispiel das Ausfüllen des elektronischen Spielberichts. „Da saß ich dann am Computer und hatte zunächst Schwierigkeiten. Aber mithilfe des Paten war das dann auch sehr schnell gelöst.“ Der Schiedsrichter-Lehrgang selber sei schon sehr anspruchsvoll, aber durchaus machbar, gewesen. Vor allen Dingen der Fitnessbereich. „Obwohl ich selber Fußball spiele, waren mir einige Regelfragen so nicht ganz klar.“So zum Beispiel, dass wenn ein Eckball an den Pfosten knallt und der Schütze den Ball direkt noch einmal spielt, das Spiel mit einem indirekten Freistoß für den Gegner fortgesetzt wird.“ Aber wenn man natürlich länger darüber nachdenken würde, „dann macht das durchaus Sinn.“ Vor seinem ersten Spiel als aktiver Schiedsrichter sei er durchaus nervös gewesen. „Aber alle haben mir auch gut geholfen.“ Auch als er seine erste Rote Karte für ein grobes Foulspiel in einem A-Jugend-Spiel zeigen musste, habe er keinen Widerstand oder gar Anfeindungen erfahren müssen. „Mein Pate hatte auch nachher mit den beteiligten Trainern gesprochen und Einschätzungen über die Schiedsrichter-Leistung eingeholt. Da gab es auch wohl wenig zu meckern.“ Nur eine Mimik von ihm sei falsch gedeutet worden, als er einen falschen Einwurf ahnden musste. „Da muss ich jetzt meinen eigenen Stil finden, damit das nicht wieder passiert.“ Denn gerade die Ansprache an die Spieler, aber auch an Trainer und andere Spielbeteiligte sei sehr wichtig. „Frederik macht seine Sache bisher schon sehr gut. Vor allen Dingen nimmt er Hinweise ernst und setzt diese auch gut um“, sagt Tarik Gündogdu, Schiedsrichterobmann bei Adler Buldern, für die Frederik Wübbelt als einer von fünf neuen Schiedsrichtern derzeit pfeift. „Wir hoffen, dass er der DJK Adler Buldern noch lange als Schiedsrichter erhalten bleibt.“ Denn langfristig wollen die Bulderaner eine zweistellige Anzahl an Schiedsrichtern stellen. Derzeit sind es acht. „Frederik nimmt Hinweise von den Paten sehr ernst und setzt diese auch gleich gut um.“ Tarik Gündogdu, Pate Für Wübbelt selber ist das keine Frage. Der Schüler schätzt auch die Annehmlichkeiten. „Der Verein stellt mir die Ausrüstung.“ Zudem bekomme er pro Einsatz Spesen. „Und ich brauche keinen Vereinsbeitrag zu zahlen und kann sogar andere Spiele umsonst sehen.“ Durch die eigene Schiedsrichterei
habe sich auch sein Blick als aktiver Spieler auf die Unparteiischen verändert. Und sein Ziel als Unparteiischer?
„Natürlich die Bundesliga“, sagt der 15-Jährige schmunzelnd. „Realistisch ist aber wohl eher die Oberliga.

Quelle: Dülmener Zeitung